Home

Bürgersprechstunde

Bier wird knapp in Berlin? Dann kommen Sie zur Bürgersprechsstunde mit Getränkeversorgung:

Freitag, den 3. August, ab 13 Uhr in Kreuzberg, Ecke Kopischstraße / Willibald-Alexisstraße

Gez. Martin Sonneborn, fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments

sonnebräu

Gegendarstellung

Hihihi, Frank Pergande, der seine Diplomarbeit über die “Rolle der FAZ im staatsmonopolistischen Apparat der Manipulation in der BRD” geschrieben hat, legt heute ebendort einen bemerkenswert manipulativen Artikel zur Wahlrechtsreform vor.

Um nur die wichtigsten Fehler klarzustellen:
Unter anderem zitiert Pergande eine Lüge des CDU-Abgeordneten Caspary: “Es gibt immer mehr Fraktionen, außerdem steigt die Zahl von fraktionslosen und damit weniger wirkungsvollen Abgeordneten.”
Dazu stelle ich fest: es gibt nicht immer mehr Fraktionen und es gibt nicht immer mehr fraktionslose Abgeordnete. (Vgl. Grafik)
5 der 7 Abgeordneten deutscher Kleinparteien sind Fraktionen beigetreten und z.T. recht wirksam – Julia Reda (Piraten) hat gerade die #uploadfilter gestoppt, fragen Sie ruhig mal Ihren verblüfften Kollegen Dr. Voss danach, Herr Caspary… ZwinkerSmiley!

Auch dass ich mit nur 170.000 Stimmen ins EU-Parlament eingezogen sei und “Wahlkampf als Kabarett” betrieben hätte ist sachlich unrichtig: Ich hasse Kabarett, es waren 184.709 Stimmen.
Und dass Die PARTEI – aufgrund der Auszählmethode – einen niedrigeren Stimmenanteil brauchte als die CDU für ein Mandat, wird nicht objektiv eingeordnet, so wie ich es mir von der FAZ gewünscht hätte:
Das größte Problem des EU-Wahlrechts besteht ja gerade in der Ungleichgewichtung der einzelnen Stimmen: In kleinen Staaten wie Malta und Luxemburg kann man mit wesentlich weniger Stimmen ein Mandat erringen, mein Kollege Pascal Arimont (Belgier) sitzt mit 11.710 Stimmen im Parlament.
Das BVerfG kritisiert diese “degressive Proportionalität”: Durch die fehlende Wahlgleichheit “fehlt es der europäischen Union (…) an einem durch gleiche Wahl aller Unionsbürger zustande gekommenen politischen Entscheidungsorgan mit der Fähigkeit zur einheitlichen Repräsentation des Volkswillens”.

Und das ist genau der Punkt, der in dieser Wahlrechtsreform, die ja in ihrer auf die Sperrklausel reduzierten Form lediglich dazu dient, CDU/SPD (und AfD) je zwei Mandate mehr zu verschaffen, überhaupt nicht thematisiert wird.
Transnationale Listen, bei denen jede Stimme gleich zählen würde, wären der Kernpunkt einer seriösen Wahlrechtsreform gewesen. Für die ich im Übrigen sogar gestimmt hätte, auch wenn das zu Lasten der PARTEI gegangen wäre. Leider waren CDU/CSU dagegen. Elmar Brocken hat gegen den erklärten Willen der Europäischen Föderalisten (deren Vorsitzender er ist), gegen diese Listen gestimmt, Herr Caspary auch.

Vor dem BVerfG hat Elmar Brocken 2014 behauptet, dass EU-Parlament zersplittere ohne Sperrklausel und sei “nicht mehr arbeitsfähig”. Was für ein Unsinn, hat sich irgendetwas verändert in Brüssel, seit eine Piratin, ein je Vertreter von ÖDP, Familienpartei, Tierschützern, Freien Wählern, der dämliche Udo Voigt und ich im Parlament sind?
Meine Anwesenheit als fraktionsloser Parlamentarier hat das “zersplitterte” Parlament zumindest bei dieser Reform offensichtlich nicht behindert, sondern zu einer Kraftanstrengung und Höchstleistung motiviert.

Pergande verdreht diese Tatsachen und erklärt: “Ohne Sperrklausel ist das Parlament tatsächlich bunter geworden, kunterbunt geradezu. Aber niemand wird behaupten, dass es auch arbeitsfähiger geworden sei.” Geschickte Manipulation?

Fun Fakts zur EU-Wahl: In Österreich sind schon 16Jährige wahlberechtigt; das Mindestalter der Kandidaten variiert von 18 Jahren über 21, 23 bis zu 25 Jahren; der Wahltag ist bei der letzten EU-Wahl auf vier Tage verteilt gewesen; in vier Ländern gibt es eine Wahlpflicht; offenes vs. geschlossenes Listensystem; manchen Staaten haben verschiedene Wahlkreise, andere Länder sind ein einziger Wahlkreis; selbst in illiberalen Demokratien wie Ungarn oder Polen, bei einer Wahlbeteiligung von rund 20 Prozent, braucht man als Vertreter von Fidesz- oder PISS-Partei lediglich die Hälfte der Stimmen, die ein PARTEI-Abgeordneter in Deutschland braucht. 90.000 rechtsradikale osteuropäische Arschlöcher konnten einen Abgeordneten ins Parlament schicken, in Deutschland brauchte es doppelt so viele intelligente Protestwähler für ein PARTEI-Mandat…

Das wären Punkte gewesen, die ein seriöser Bericht hätte thematisieren müssen, sowohl der von “Pannen-Jo” Leinen im EU-Parlament als auch der von Frank Pergande in der FAZ.

Die Wahlrechtsreform als begrüßenswerte “Modernisierung und weitere Demokratisierung” zu feiern, wie es Minister Maas gerade tat, ist bestenfalls Unfug.

Anmerkung: Lustig, mit welchem Eifer die Wahlrechtsreform im EU-Parlament durch Merkel, Steinmeier & Maas angetrieben wurde – der größte Bundestag in der Geschichte der BRD (709 statt 598 Mandate; inkl. 2 Überhangmandate für Altmaier!) stört niemanden. Außer: Die #PARTEI

Und ein letzter höflicher Hinweis an den Heiko Maas:

„Jede Stimme zählt“ – das ist eine Lüge, Kollege Maas. Wir haben vertrauliche Unterlagen aus Ihrem Amt, in denen explizit steht, Kernanliegen sei die #Sperrklausel, es solle verhindert werden, dass eine PARTEI wieder mit 0,6 % ins EU-Parlament einzieht. ZwinkerSmiley

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Newsletter abonnieren

MEP Sonneborn behält sich vor, Sie per Mail ein- bis zweimal im Jahr über Interna aus dem EU-Parlament zu informieren – selbstverständlich unter kompletter Mißachtung der Chatham House Rules; über teure technische Produkte – sofern sie ihm unentgeltlich von Firmen zur Verfügung gestellt werden; und über öffentliche Auftritte von MEP Elmar Brocken (159 Kilo CDU), sofern dieser mal wieder bei einer Podiumsdiskussion eingeschlafen ist.

01

Bericht aus Brüssel

Folge 25

Feierstimmung in der EU: Die alljährlichen Reden zum »State of the Union« stehen an. Ich bitte meinen (depressiven) Redenschreiber um ein paar Sätze zur allgemeinen Situation. Dann notiere ich in Gedanken vorsorglich schon mal, was Kommissionspräsidentin vonderLeyen uns vor ihrer Wahl alles versprochen hat: Geostrategische Autonomie, ein Initiativrecht für das EU-Parlament, die transparenteste Kommission aller Zeiten …

idealab

Bericht aus Brüssel

Folge 24

Die Bürotür fliegt auf, so heftig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Erregt stürmt meine Europapolitische Beraterin ins Büro: »Chatkontrolle …« »Hast du einen Durchsuchungsbefehl?« knurre ich und tippe weiter in mein Handy. »Ich antworte nur gerade meinem Büroleiter …«

martin-sonneborn-bericht-aus-bruessel-folge-23-1

Bericht aus Brüssel

Folge 23

Der Irre vom Amazonas plant ein neues Agrargesetz, um weitere Flächen privatisieren, abholzen und -brennen zu können. Während die EU kritiklos am Mercosur-Abkommen festhält (Autos gegen Fleisch von CO2-pupsenden Rindern; Experten schätzen, dass das Abkommen die Entwaldung in Südamerika um fast 25 Prozent erhöhen wird),

EP Plenary session - Joint debate: European Council meetings of 19 June and of 17-18 July 2020

Bericht aus Brüssel

Folge 22

Merkel kommt nach Brüssel. Komisch, ich hatte mich doch bereits in der letzten Legislaturperiode in Straßburg so höflich, wie es mir nur möglich war, von ihr verabschiedet (Vgl. TITANIC 3/2019). Kommt die jetzt dauernd?

Krawall und Satire

Ein Abend mit Martin Sonneborn ist ein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit lustigen Filmen und brutaler politischer Agitation zugunsten der PARTEI, die in Deutschland immer noch unbemerkt nach der Macht greift.

Die nächsten Termine:

05.12.2024
Osnabrück / Botschaft
06.12.2024
Aachen / Franz
07.12.2024
Koblenz / Rhein-Mosel-Halle
08.12.2024
Köln / Bumann & Sohn (Trinker fragen – Politiker antworten)
23.12.2024
Berlin / Theater Distel

Hoffnung

mit Sibylle Berg

Die nächsten Termine:

Zur Zeit keine neuen Termine.